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Geld- und Kreditmarkt

Zur Finanzierung des Landeshaushalts ist das Niedersächsische Finanzministerium am Geld- und Kapitalmarkt tätig. Im Vordergrund steht dabei, die Zahlungsfähigkeit des Landes sicherzustellen.

Geldmarkt / Liquiditäts-Management

Täglich wird der Finanzstatus des Landes ermittelt und entsprechend Liquidität am Geldmarkt angelegt oder eingedeckt.

Im Fall eines Überschusses wird dieser auf dem Bundesbankkonto des Landes und bei ausfallsicheren öffentlichen Adressen angelegt.

Bei einem Liquiditätsbedarf werden kurzfristige Kassenkredite am Geldmarkt aufgenommen. Eine Kassenkreditaufnahme ist auf maximal 12 Prozent des Haushaltsvolumens beschränkt, das sind zurzeit rund 5,1 Milliarden Euro.

Unter Nutzung des landesweiten Kassenverfahrens werden alle Zahlungen auf einem Konto zusammengeführt (Cash Pooling) und zentral disponiert. Der Liquiditätsbedarf kann durch die Zusammenführung aller bekannten Daten bereits sehr frühzeitig am Tag eingeschätzt werden. Am Nachmittag ist gegebenenfalls nur noch eine Restabwicklung von Liquiditätsspitzen erforderlich.


Kapitalmarkt

Am Kapitalmarkt erfolgt die Kreditaufnahme zur Deckung des Landeshaushalts. Dabei handelt es sich im Regelfall um Anschlussfinanzierungen. Für jedes Jahr legt das Haushaltsgesetz dafür den Höchstbetrag fest. Im Haushaltsjahr 2024 beträgt die Brutto-Kreditermächtigung 7,06 Milliarden Euro. Netto beträgt die Ermächtigung -118,3 Millionen Euro. Das bedeutet, in der Summe werden Kredite in dieser Größenordnung getilgt.

Die tatsächliche Kreditnachfrage am Markt richtet sich nach dem Liquiditätsbedarf, den Haushaltsdeckungsbedürfnissen und Marktfaktoren. Zeitpunkt, Laufzeit, und Verzinsungsform werden jeweils verhandelt. Dabei verfügt das Land über verschiedene Instrumente:

  • Der durch eine Schuldurkunde unterlegte Schuldschein ist ein genormtes und im Kapitalmarkt bewährtes Produkt. Dieser kann flexibel entsprechend den jeweiligen Bedürfnissen (Volumen, Valutierung, Laufzeit, Verzinsungsform, Sondervereinbarungen) ausgestaltet werden. Als Vertragsmuster liegen Verträge mit fester und variabler Verzinsung vor.
  • Als weitere Instrumente stehen dem Land Wertpapiere zur Verfügung. Anleihen oder Landesschatzanweisungen sind jederzeit an den Börsen handelbare Wertpapiere. Sie eignen sich insbesondere für größere Volumina und repräsentieren immer marktgerechte Preise. Diese Wertpapiere entstehen rechtlich durch Eintragung in das Schuldbuch des Landes und werden von in- und ausländischen Banken an Investoren und Privatpersonen verkauft.

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