Startschuss für den Neubau des Justizzentrums in Osnabrück
Osnabrück. Mit dem heutigen Beginn der Abrissarbeiten der alten Justizvollzugsanstalt im Innenhof des Land- und Amtsgerichts fällt der Startschuss für den Neubau des Justizzentrums in Osnabrück. Finanzminister Reinhold Hilbers und Justizministerin Barbara Havliza haben heute gemeinsam mit der Bauamtsleiterin Cristina von Pozniak-Bierschenk vom Staatlichen Baumanagement Osnabrück-Emsland sowie der Präsidentin des Oberlandesgerichts Oldenburg Anke van Hove, dem Präsidenten des Landgerichts Osnabrück Dr. Thomas Veen, der Präsidentin des Amtsgerichts Osnabrück Dr. Christiane Hölscher und dem Anstaltsleiter der Justizvollzugsanstalt Lingen Meik Portmann dem Start des derzeit mit 38,4 Millionen Euro Gesamtkosten größte Bauvorhabens des Staatlichen Baumanagements in der Region Osnabrück beigewohnt.
Der für Baumaßnahmen des Landes Niedersachsen zuständige Finanzminister erklärt dazu: „Auch in Zeiten der Corona-Krise laufen die Bauprojekte des Landes weiter. Das Staatliche Baumanagement Niedersachsen ist damit ein verlässlicher Partner für seine Auftragnehmer im Handwerk und der Bauwirtschaft sowie für die Nutzer. Mit diesem städtebaulich spannenden Projekt leisten wir Pionierarbeit. Deutschlandweit wird erstmalig eine Justizvollzugsanstalt in den Obergeschossen eines Gebäudes untergebracht.“
Justizministerin Barbara Havliza hebt die Bedeutung der Maßnahme für die Justiz hervor: „Nach intensivem Planungsvorlauf kommen wir heute einen großen Schritt voran auf dem Weg zu einem modernen Justizzentrum mitten in der Osnabrücker Innenstadt. Es ist das aktuell größte Bauprojekte der Justiz in Niedersachsen. Der Justizstandort Osnabrück wird dadurch auf lange Sicht gestärkt.“
Auf dem Grundstück wird ein gemeinsam genutztes Gerichts- und Justizvollzugsgebäude errichtet. In den unteren Etagen des Neubaus entstehen Büroflächen für die Gerichte, in den oberen Etagen wird die Justizvollzugsanstalt Lingen mit 40 Haftplätzen untergebracht. Erschlossen wird das Justizzentrum über eine neue zentrale Eingangshalle, die zwischen den Gebäuden des Land- und Amtsgerichtes errichtet wird. Auch die bestehenden Gebäude der Gerichte werden baulich angepasst.
Mit ersten vorbereitenden Maßnahmen hat das Staatliche Baumanagement Osnabrück-Emsland bereits im Februar begonnen. Hierzu gehörten beispielsweise die Durchführung von Kampfmittelsondierungsarbeiten und die Verlegung neuer Erschließungsleitungen. Ab heute erfolgen im Innern der ehemaligen Justizvollzugsanstalt der Ausbau und die Entsorgung der schadstoffhaltigen Baustoffe sowie die Demontage der Betriebstechnik, bevor die Außenmauern fallen.
Mit den Neubaumaßnahmen wird das Staatliche Baumanagement voraussichtlich im September 2021 beginnen. Voraussetzung hierfür ist, dass die archäologischen Begleitmaßnahmen ohne größeren Zeitaufwand durchgeführt werden können.
Eine besondere logistische Herausforderung ist die Umsetzung der Baumaßnahme auf den beengten Grundstücksflächen im Innenhof des Land- und Amtsgerichtes unter Aufrechthaltung des laufenden Dienstbetriebs.